MOZA R16

Einleitung

Als leidenschaftlicher Sim Racer und Besitzer eines MOZA R16 Direct Drive Lenkrads möchte ich meine Erfahrungen mit diesem Produkt teilen. Ich habe die Basis und das Lenkrad nun seit einigen Monaten im Einsatz und konnte die Leistung ausgiebig testen.

Vorteile

  • Sehr präzises und nuanciertes Force Feedback
  • Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten der Software
  • Zusätzliche Anschlüsse für Peripheriegeräte
  • Leiser Betrieb durch fehlende Zahnräder und Riemen
  • Schnellwechselsystem nach NRG-Standard

Nachteile

  • Gehäuse wird schnell sehr heiß
  • Force Feedback beim Driften unausgewogen
  • Design mit scheinbaren Lufteinlässen gewöhnungsbedürftig
  • Blauer Einschaltbildschirm blendet stark

Design und Verarbeitung

Optisch geht MOZA beim R16 einen eigenen Weg, der sicher nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Das Design erinnert eher an ein Riemengetriebe als an eine Direct Drive Basis, mit scheinbaren Kühllufteinlässen links und rechts. Die Verarbeitung macht aber einen robusten Eindruck:

Abmessungen

Mit 298 x 260 x 118 mm ist die Basis kompakt und passt gut auf die meisten Simulator-Rigs. Durch die schräge Neigung von 5° lässt sich der Monitor auch näher an die Basis schieben.

Montage

Die Montage erfolgt über 4 Schrauben von unten oder optional von vorne, falls die Rig-Bohrungen das ermöglichen. Leider sind die benötigten Schrauben nicht im Lieferumfang enthalten. Eine Bohrschablone für die Löcher wäre zudem hilfreich gewesen.

Anschlüsse

Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden die Anschlüsse erweitert, so dass nun alle MOZA Peripheriegeräte wie Schaltwippen oder Handbremsen direkt an die Basis angeschlossen werden können ohne die USB-Ports des PCs zu blockieren. Zukünftig ist auch eine Kompatibilität mit der Xbox geplant.

Schnellwechselsystem

Das professionelle Schnellwechselsystem nach NRG-Standard ermöglicht einen raschen Wechsel des Lenkrades ohne Werkzeug. Zusätzliche Kontaktpunkte sorgen für Kompatibilität mit allen MOZA Lenkrädern bis auf das Formel-Stil-Modell ES.

Leistung

Kommen wir zum entscheidenden Punkt, der Leistung beim Fahren. Mit seinem 16Nm Drehmomentpeak kann das MOZA R16 aufwarten:

Kraftfeedback

Dank des Software-Updates für die neue Version wurde das Force Feedback nochmals verbessert. Es fühlt sich nun ähnlich präzise an wie beim kleineren R12 Modell. Vor allem die Darstellung von Details wie Bordsteinkontakten und Vibrationen zur Reifensättigung sind sehr nuanciert und geben dem Fahrer zusätzliche Informationen über den Grenzbereich.

Insgesamt deckt das MOZA R16 damit einen optimalen Bereich an Maximaldrehmoment ab, bei dem das Lenkrad weder zu leicht noch zu schwer ausfällt. In der Software lässt sich die Stärke aber auch jederzeit anpassen, falls 16Nm doch zu fordernd sein sollten.

Geräuschkulisse

Da das MOZA R16 über keine Zahnräder oder Riemen verfügt, arbeitet es sehr leise und Laufruhig. Dennoch sollte es auf einem stabilen Rig montiert werden, da es mit 8,9 kg Gewicht auch ordentlich zu spüren ist, wenn man über Randsteine rattert.

Kühlung

Trotz der sportlichen Optik mit seitlichen Kühllufteinlässen besitzt die Basis tatsächlich kein aktives Kühlungssystem. Laut Hersteller überwacht das Temperaturkontrollsystem aber die Motortemperatur und schaltet gegebenenfalls ab. In meinen Tests konnte ich allerdings feststellen, dass das Gehäuse nach längeren Sessions durchaus sehr heiß wird. Dies hatte aber keinen Einfluss auf die Leistung.

Software und Kompatibilität

Zur Konfiguration des Lenkrads dient die MOZA PitHouse Software Suite:

MOZA PitHouse

Die Installation und Kalibrierung verlief völlig problemlos. Die Software erkennt automatisch alle installierten Rennsimulationen und launcht diese auf Knopfdruck. Praktisch! Über verschiedene Menüs lassen sich alle Einstellungen vom Drehmoment über Drehzahlmesser-Anzeigen bis hin zur Helligkeit des Displays festlegen.

Für meine Begriffe bietet die Software fast zu viele Optionen, was zunächst überfordern kann. Mit den Grundeinstellungen kommt man aber bereits gut zurecht. Fortgeschrittene Anwender können das Verhalten des Force Feedbacks aber bis ins kleinste Detail anpassen.

Konsolenkompatibilität

Aktuell funktioniert das Lenkrad noch nicht mit der Xbox. Laut Hersteller ist dies aber für ein zukünftiges Update geplant. Damit hätte MOZA dann als erster Hersteller ein leistungsstarkes Direct Drive Lenkrad für Konsolen im Angebot.

Fazit

Nach mehrmonatigem Testeinsatz bin ich sehr zufrieden mit dem MOZA R16. Die anfänglichen Kinderkrankheiten in puncto Software wurden mit regelmäßigen Updates alle behoben.

Ob einem das extravagante Design gefällt, bleibt Geschmackssache. Die Funktion und Leistung des Lenkrads überzeugen aber auf ganzer Linie. Hervorzuheben sind die feinen Nuancen des Force Feedbacks, der große Funktionsumfang der Software und die zusätzlichen Anschlüsse.

In meinen wöchentlichen Live-Streams auf SimRacingTV ist das MOZA R16 mittlerweile mein Favorit. Ich kann es damit bedenkenlos weiterempfehlen!

FAQ

Benötige ich einen stabilen Simulator-Rig für das MOZA R16?

Ja, das MOZA R16 sollte nur auf einem sehr stabilen Rig montiert werden. Auf einem Schreibtisch oder Ähnlichem verliert das Lenkrad an Präzision.

Kann ich die Spiele auch ohne MOZA PitHouse Software starten?

Ja, notwendig ist die Software nur für die Konfiguration des Lenkrads. Zum Spielen kann sie geschlossen bleiben.

Wie viel Leistung benötigt das Lenkrad?

Laut Hersteller beträgt die Leistungsaufnahme ca. 280 Watt. Am besten nutzt man eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz.

Kann ich nachträglich die Farbe des Lenkrads ändern?

Es existieren verschiedene magnetische Abdeckungen für das MOZA R16 um die Optik zu verändern. Eine Lackierung ist technisch möglich, allerdings auf eigene Gefahr.

Wie lange ist die Garantie?

MOZA gewährt eine 2-jährige Garantie auf Defekte und Verschleißerscheinungen beim normalen Gebrauch. Für Verschleißteile wie Motor oder Riemen gilt eine reduzierte Garantie von 1 Jahr.

MOZA R16