Einleitung
Als leidenschaftlicher Sim Racer verfolge ich bereits seit einiger Zeit die Entwicklung rund um Asetek Sim Sports. Das dänische Unternehmen hat sich mit seinen Produkten zur PC-Kühlung bereits einen Namen gemacht und wagt nun den Sprung in die Welt des Sim Racings. Die Erwartungen an die ersten Produkte – Wheelbase, Lenkrad und Pedale – sind dementsprechend hoch. Kann Asetek diesen gerecht werden? In diesem ausführlichen Testbericht erfahrt ihr alles, was ihr über die Asetek Forte Serie wissen müsst.
Design und Verarbeitung
Wheelbase
- Sehr kompaktes, aufgeräumtes Design
- Robustes Aluminiumgehäuse mit schicken Kanten und Rillen
- Plastikabschlüsse an Front und Rückseite wirken billig
- Austauschbarer Frontmount sieht gut aus, könnte aber höher sein
- Anschlussmöglichkeiten: USB-C, Strom, Not-Aus-Schalter
Lenkrad
- Hochwertige Karbon-Verbund-Konstruktion
- Modulares Design für zukünftige Upgrades
- Wechselbare Griffe in XL geplant
- Sehr gute Verarbeitung, keine Flexibilität
- 49 RGB-LEDs frei konfigurierbar
- 12 Tasten, 2 Schalter, 2 “Kinky Switches”, 3 Drehgeber, 6 Daumenschalter
Leistung
Kraftfeedback
Das Asetek Forte Wheelbase liefert 18 Nm Peak-Drehmoment und gehört damit zur Oberklasse der Direct Drive-Systeme. Die Kraftentfaltung ist schlichtweg fantastisch:
- Extrem detailliertes, feinfühliges Force Feedback
- Blitzschnelle Reaktion auf Bodenwellen und Richtungswechsel
- Sehr großer Dynamikbereich nach oben und unten justierbar
- Hohe Genauigkeit durch 22 Bit Auflösung (4 Mio. Schritte pro Umdrehung)
- Sehr direkte, ungefilterte Kraftübertragung ohne Totzonen
- Gesamtübertragung absolut smooth, kein Gefühl von Zahnrädern oder Sperren
- Im Vergleich zur Konkurrenz wie Simucube SC2 deutlich besser
- Power reicht für professionelles Sim Racing absolut aus
Kleine Kritikpunkte:
- Detailversessenheit in langsamen Kurven könnte noch höher sein
- Original Assetto Corsa braucht Feinabstimmung der Parameter
- Bei 18 Nm Dauerbelastung müssen die Griffe gut sitzen
Software
Die RaceHub Software macht einen sehr aufgeräumten Eindruck:
- Einfache, selbsterklärende Menüstruktur
- Trotzdem umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten
- Gute Balance zwischen Detailtiefe und Bedienkomfort
- Fertige Profile für verschiedene Sims wären wünschenswert
- Firmware-Updates kommen zuverlässig und rasch
Kompatibilität
Die Kompatibilität beschränkt sich derzeit auf:
- PC (keine Konsolen-Unterstützung)
- Das native Forte Lenkrad
- Diverse Asetek Pedale (Freie Kombination möglich)
- Alle gängigen Rennsimulationen
Adapter für andere Lenkräder sind in Arbeit. Zudem ist die Öffnung des QR-Systems für Dritthersteller in Umsetzung. Damit dürfte die Kompatibilität bald deutlich größer werden.
Fazit
Vor- und Nachteile
- Sehr kompaktes, aufgeräumtes Design
- Robustes Aluminiumgehäuse der Wheelbase
- Modulares Lenkrad-Design für Upgrades geeignet
- Erstklassige Verarbeitung mit hochwertigen Materialien
- 18 Nm Peak-Drehmoment absolut ausreichend
- Unglaublich feinfühliges, detailliertes Force Feedback
- Hohe Reaktionsgeschwindigkeit und Dynamikbereich
- Software übersichtlich, bietet aber umfangreiche Anpassungen
- pc-Kompatibel, Adapter für andere Lenkräder geplant
- Billig wirkende Plastikabschlüsse an der Wheelbase
- Original Assetto Corsa noch nicht perfekt kalibriert
- Höhere Detailtreue bei geringen Geschwindigkeiten wäre wünschenswert
- Kompatibilität derzeit nur mit nativem Lenkrad
Empfehlung
Trotz kleinerer Schwachpunkte handelt es sich bei der Asetek Forte Wheelbase in Kombination mit dem dazugehörigen Formula-Lenkrad um ein herausragendes Paket für ambitionierte Sim Racer.
Die Verarbeitungsqualität befindet sich auf absolutem Top-Niveau. Das Force Feedback gehört zum Besten, was der Markt aktuell zu bieten hat. Die benutzerfreundliche Software rundet das positive Gesamtbild ab.
Für knapp unter 2000 Euro gibt es derzeit kein besseres Bundle für den Virtual Motorsport. Asetek ist damit ein echter Geheimtipp unter den etablierten Marken. Wer nicht sofort zugreifen möchte, sollte die weitere Entwicklung des jungen Unternehmens aufmerksam verfolgen.
FAQ
Reicht die Power der Asetek Forte für professionelles Sim Racing?
Absolut. Mit 18 Nm Peak Drehmoment hat die Forte mehr als genug Leistungsreserven für den virtuellen Rennsport. Sie liefert ausreichend detailliertes Force Feedback für gehobene Ansprüche. Nur extreme Power-User könnten durch die noch stärkere Invicta mit 27 Nm an ihre Grenzen stoßen.
Lohnt sich der Kauf jetzt schon oder sollte man besser auf zukünftige Updates warten?
Das aktuelle Paket aus Wheelbase und Lenkrad ist bereits so gut, dass ein Kauf jetzt absolut lohnenswert ist. Klar wird Asetek in Zukunft sicher noch kleinere Schwachpunkte beseitigen und die Kompatibilität erhöhen. Aber wer auf dem neuesten Stand der Technik bleiben will, macht mit diesem Bundle alles richtig.
Wie gut ist die Software für die Konfiguration von Lenkrad und Wheelbase?
Die RaceHub Software ermöglicht umfangreiche Anpassungen ohne überladen zu wirken. Trotz einfacher Menüführung lassen sich sämtliche Parameter wie Drehmoment, Reibung oder Trägheit genau einstellen. Es stehen auch fertige Profile für verschiedene Sims zur Verfügung.
Wie gut ist Asetek im Vergleich zur Konkurrenz wie Simucube oder Fanatec?
Im Test konnte die erste Wheelbase von Asetek die Etablierten auf Anhieb hinter sich lassen. Sie ist in allen Belangen auf Augenhöhe oder besser als die Vergleichsprodukte. Dabei kostet das Bundle aus Forte Wheelbase und Formula Lenkrad fast 150 Euro weniger als beispielsweise ein Simucube. Qualität zum top Preis-Leistungs-Verhältnis!