Simlab GT1 Evo

Als begeisterter Sim-Racer auf der Suche nach der perfekten Cockpit-Lösung für mein Heimsetup, bin ich beim niederländischen Spezialisten Sim-Lab fündig geworden. Ihr GT1 Evo Modell hat mich dermaßen überzeugt, dass ich es nach gründlicher Praxiserprobung ausführlich vorstellen möchte.

Vorteile: • Extrem stabile Aluminiumprofil-Konstruktion für ultimative Verwindungssteifheit • Kompakte, platzsparende Abmessungen bei maximaler Anpassbarkeit
• Vorgebohrte Aufnahmen für alle gängigen Lenkräder, Pedale und Zubehörteile • Eigene Sitz- und Monitorlösungen aus dem Sim-Lab Portfolio integrierbar • Hervorragende Verarbeitungsqualität und unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis

Nachteile:
• Relativ zeitaufwändiger und komplexer Aufbau erforderlich • Buchstäbliche “Bauanleitung” eher kryptisch und knapp gehalten • Sitze, Lenkräder etc. müssen separat erworben werden

Verpackung und Lieferung

Robuste Verpackung für sicheren Versand

Schon die Verpackung des Sim-Lab GT1 Evo zeugt von höchster Qualität. Meine drei Warensendungen kamen sicher bei mir an, dank der robusten Umverpackung aus massiver Luftpolsterfolie und Pappschalen. Die Aluminiumprofile des “Hauptpakets” sind wie ein Riesenbaustein-Block fixiert und geschützt. Insgesamt eine Lieferung mit ca. 30 kg Gewicht.

Bestandteile der 3 Pakete

Das Hauptpaket enthält die extrudierten Aluminiumprofile, aus denen später der formstabile Rahmen entsteht. Das schwere Stahlblech für die Pedalaufnahme und Kleinteile wie Schrauben, Muttern und Gummifüße sind in den beiden anderen Paketen zu finden. Alles ist übersichtlich getrennt und durch Trennmaterial gegen Beschädigung geschützt.

Montage und Aufbau

Vor der Montage benötigte Werkzeuge

Der Aufbau ist mit wenig Werkzeug zu bewältigen – lediglich ein paar Inbusschlüssel und einen kräftigen Schlitzschraubendreher sollte man bereithalten. Wer die Zapfen der Eckbleche plan abfeilen möchte, braucht zusätzlich eine Flachfeile.

Schritt-für-Schritt Anleitung zum Zusammenbau

Die Montageanleitung selbst ist zwar etwas spartanisch gehalten, aber der systematische, sich wiederholende Aufbau lässt sich gut nachvollziehen. Zuerst erfolgt die Rahmenkonstruktion aus Quer- und Längsträgern, zusammengehalten von massiven, gegossenen Eckblechen mit Anti-Rotations-Zapfen. Diese arretieren in den Führungsnuten und sorgen für einen perfekt fluchtenden, verwindungssteifen Verbund.

Als nächstes die stabile Lenkradsäule aus zwei 58 cm Profilen mit 50 cm Auflagestrebe. Hieran wird die massiv gefrästePulverbeschichtete Lenkradplatte aus 5 mm Aluminium mittels zweier Winkelbügel fixiert.

Anschließend die schwere, 17 kg Stahl-Pedalaufnahme montieren. Diese lässt sich dank separater Tragschienen höhennivellieren und individuell im Neigungswinkel anpassen.

Das gleiche Prinzip gilt für die separate Schalt- bzw. Handbremsenaufnahme. Die 40 cm Profile bieten genügend Platz für die gewünschte Cockpit-Integration.

Zeitaufwand und Komplexität

Zwar ist der Zusammenbau im Ganzen überschaubar, aber gerade Novizen sollten 2-3 Stunden einplanen. Geduld ist auch beim peniblen Ausrichten der Komponenten gefragt. Gute Hilfsmittel sind die Online-Bildanleitung von Sim-Lab sowie detaillierte Bau-Guides von Enthusiasten im Netz.

Design und Konstruktion

Aluminiumprofil-Bauweise für höchste Stabilität

Das Sim-Lab GT1 Evo basiert vollständig auf stranggepressten Aluminiumprofilen der Dimensionen 40 x 80 mm bzw. 40 x 40 mm. Dieses modulare Baukastensystem ermöglicht eine extrem solide und trotzdem leichte Rahmenkonstruktion von nur 50 kg Gewicht.

Die profilierten Nuten dienen nicht nur der Stabilisierung, sondern lassen sich auch optimal für Kabelführungen nutzen. Optional gibt es Abdeckhauben zum Verkleiden freiliegender Leitungen.

Kompakte, aber höchst anpassbare Abmessungen

Mit einer Stellfläche von lediglich 135 x 58 cm passt das Sim-Lab GT1 Evo auch in kleinere Räume. Trotz der kompakten Abmessungen sind unzählige Anpassungen möglich. So lässt sich die Sitzposition dank Schienensystem stufenlos nach vorne oder hinten verschieben.

Auch die Neigungswinkel von Lenkrad, Pedalen und Sitz sind durch einfaches Verlegen der Profile frei konfigurierbar – perfekt für individuelles Tuning der Sitzposition.

Optionen für Pulverbeschichtung

Käufer haben bei Sim-Lab die Wahl: Entweder mit schwarzer Pulverbeschichtung für edle Optik oder als unlackierte “Klarausführung” zum Selbstgestalten. Bei der schwarzen Variante sind auch sämtliche Eckbleche und Hutprofile farblich aufeinander abgestimmt.

Pedale und Lenkradhalterung

Massives Pedalmodul aus Aluminium

Das massive, aus einem 5 mm dicken Stahlblech gefertigte Pedalmodul wiegt satte 17 kg und bietet selbst für hochwertige Pedalserien wie Heusinkveld mehr als genug Stabilität.

Die vorgebohrten Löcher decken diverse Hersteller und Modelle ab, wie z.B. Thrustmaster, Logitech und Fanatec mit DD1/DD2. Die Neigungswinkel sind stufenlos bis 25° an den Lenkradsäulen oder 45° entlang der Seitenstreben anpassbar.

Vielzahl an montierbaren Pedalserien

Durch die kundenspezifischen Bohrungen und Anschlussoptionen lassen sich prinzipiell alle handelsüblichen Pedalserien fest am Sim-Lab GT1 Evo verankern. Dies reicht von günstigen Einstiegslösungen bis hin zu absoluten High-End Produkten für den hauptamtlichen Sim-Racer.

Verstellbare Lenkradhalterung für perfekte Positionierung

Die Halterung für Lenkräder und Direktantriebssysteme ist eine besondere Meisterleistung. Die massiv gefräste Lenkradplatte aus 5 mm Alu verfügt über vorgefertigte Anschlussbohrungen für sämtliche Produkte von Thrustmaster, Logitech, Fanatec, Accuforce und mehr.

Zudem ist die Neigung um +/- 30° stufenlos verstellbar und die Höhenposition bis 66 cm frei anpassbar. Mit optionalen M6-Unterlegscheiben sitzt jedes Cockpit-Equipment bombenfest.

Sitzposition und Zubehör

Kompatibilität mit zahlreichen Sitzschalen

Das Sim-Lab GT1 Evo wird basisseitig ohne Sitz ausgeliefert. Jedoch existiert mit der Speed 1-Serie eine hauseigene Lösung, die in Sachen Qualität, Design und Ergonomie überzeugt.

Die einteilige Carbon-Fiber-Schale ist extrem verwindungsfest und atmungsaktiv mit Veloursbezug ausgestattet. Ein herausnehmbares Kissenelement für die Oberschenkel sorgt für Langstreckenkomfort. Zudem sind Öffnungen für Renngurte vorhanden.

Darüber hinaus kann man jedoch jede beliebige Sitzschale von Drittanbietern montieren, indem man passende Seitenhalter erwirbt oder selbst anpasst.

Anschlussoptionen für Schalterhebel, Handbremse etc.

Ein weiteres Highlight ist die flexible Integration von Peripherie wie Schaltknauf, Handbremse und Gamepads. Hierzu existieren gesonderte Montagelösungen aus Aluminiumprofil, auf denen Zubehör aller Art stabil und sicher angebracht werden kann.

Dank der angebotenen Custom-Halterungen von Sim-Lab lässt sich so ziemlich jedes Eingabegerät befestigen – sei es ein Thrustmaster TH8A, Logitech G27/29 oder Clubsport Shifter von Fanatec.

Optionale Monitorbefestigung

Für den perfekten Rundumblick gibt es ein optionales, direkt am Cockpit montierbares VESA-Monitorzubehör. Es erlaubt die stufenlose Positionierung von Ultrawide und Super-Ultrawide Monitoren bis 49″ Diagonale mittels Tiefen- und Höhenverstellung.

So lässt sich ein riesiges Field-of-View mit authentischer Blickposition erzielen – quasi wie aus dem realen Cockpit eines GT-Rennwagens.

Vor- und Nachteile zusammengefasst

Überragende Verarbeitungsqualität und Stabilität

Qualitativ kann man dem Sim-Lab GT1 Evo wahrlich keinen Vorwurf machen. Die Schwingungsfreiheit, Verwindungssteifheit und Präzision sind schier überwältigend – selbst bei kräftigsten Lenkrädern mit Direktantrieb. Hieran haben die massiven, sauber verarbeiteten Alu-Profile und Stahlkomponenten großen Anteil.

Nahezu grenzenlose Anpassungsmöglichkeiten

Egal ob Sitz, Lenkradposition, Pedal-Setup oder Peripherie-Integration – das GT1 Evo lässt durch seinen Baukastenprinzip-Aufbau fast keine Wünsche offen. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt es sich für jeden Sim-Racer individuell anpassen und erweitern.

Aufwendige, zeitintensive Montage

Als Nachteil bleibt die relativ komplexe und zeitaufwändige Montage zu nennen. Trotz der an sich übersichtlichen Bauweise sind Geduld und handwerkliches Verständnis gefragt. Die Anleitung ist eher dürftig und lässt einigen Interpretationsspielraum.

FAQ:

F: Lässt sich das GT1 Evo später noch erweitern oder modifizieren? A: Absolut! Die modulare Aluminium-Bauweise und das Stecksystem sind perfekt dafür geschaffen, das Cockpit jederzeit mit zusätzlichen Profilen, Halterungen usw. zu erweitern und umzubauen.

F: Ist das Material stabil genug für hochpräzise Lenkräder mit Direktantrieb? A: Ja, der stabile Profilrahmen und die massiven Aluminium- sowie Stahlkomponenten sind sogar für die kraftvollsten Systeme bestens geeignet. Lenkrad und Pedale sitzen bombenfest.

F: Gibt es Empfehlungen für ergonomische Sitzpositionen? A: Laut Sim-Lab reduziert eine Rückwärtskippung des Sitzes um 15° den Druck auf die Bandscheiben, gerade bei längeren Renn-Sessions. Die gewählten Neigungswinkel sollten generell dem realen GT-Cockpit nachempfunden sein.

F: Ist der Platz für Pedalerie und Schalteinheit ausreichend? A: Ja, die Abstände sind für sämtliche Modelle vollkommen ausreichend dimensioniert. Die Pedalaufnahme ist üppig bemessen und die versetzbare 40cm Schalteinheit bietet reichlich Beinfreiheit.

F: Lässt sich das Cockpit gut transportieren? A: Das geringe Gesamtgewicht von 50kg und die kompakten Abmessungen erleichtern Auf- und Abbau sehr. Durch einfaches Lösen der Verbindungen lässt sich das GT1 Evo theoretisch sogar mit in einen Umzugswagen nehmen.

Simlab GT1 Evo