Als leidenschaftlicher Sim-Racer ist mir eine realitätsnahe Rennerfahrung wichtig. Und dafür sind nicht nur Lenkrad und Rennsitz entscheidend, sondern vor allem auch die Pedale. In meinem Testbericht erfahrt ihr nun, was die T3PA Pedale von Thrustmaster in meinem eigenen Sim-Rig leisten.
Einleitung
Die T3PA Pedale sind speziell für Einsteiger- und Mittelklasse-Rigs gedacht. Sie bieten 3 Pedale, die sich simpel anschließen lassen. Preislich attraktiv, mit netten Features, aber haltbar genug für ambitionierte Zocker? Das werde ich nun herausfinden!
Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile:
- 3 Pedale inklusive Kupplung
- Einfache Installation und Kompatibilität
- Verstellbarer Widerstand der Bremse dank Mod
- Flexible Einstellmöglichkeiten
- Extrem günstiger Preis
Nachteile:
- Sehr einfach verarbeitet
- Keine hochwertigen Materialien
- Bremsenmod verbessert Gefühl kaum
- Präzision und Realismus begrenzt
Design und Verarbeitungsqualität
Optisch wirken die T3PA auf den ersten Blick ganz ansehnlich. Die Pedal-Platten bestehen aus mattem Metall mit Riffelung für guten Halt. Auch die Halterungen dahinter sehen stabil aus. Jedoch ist der Rahmen komplett aus einfachem Plastik gefertigt. Das fühlt sich dann beim Festtreten auch nicht besonders hochwertig oder langlebig an.
Materialien
Neben den Platten selbst gibt es auch ein paar Metall-Abdeckbleche an der Rückseite. Die wirken allerdings nicht sonderlich robust oder belastbar. Auch die wenigen Schrauben machen einen recht filigranen Eindruck. Solides Mittelmaß, würde ich sagen – mehr aber definitiv nicht.
Einstellbarkeit
Was mir aber gut gefällt ist die Anpassungsfähigkeit der T3PA Pedale. Die Abstände zwischen Gas, Bremse und Kupplung lassen sich in 3 Stufen justieren. Auch der Neigungswinkel von ca. 0-25 Grad ist verstellbar. Praktisch z.B. beim Wechsel zwischen Formula-Position und GT-Position!
Die simple Montage erlaubt sogar den Tausch der mitgelieferten Pedal-Platten gegen einzelne Tuning-Teile. Das Kabel bleibt dank Kanal immer dezent im Hintergrund.
Die Pedale
Nun aber zum eigentlichen Test auf der Rennstrecke! Was kann das Set aus Gas, Bremse und Kupplung in der Praxis?
Kupplung
Fangen wir mit der Kupplung an: Sie federt etwas straffer als das Gaspedal, was sich recht realistisch anfühlt. Allerdings gibt die Mechanik bei stärkerem Druck deutlich hörbare Geräusche von sich. Nicht weiter schlimm, aber die Frage nach der Langlebigkeit bleibt.
Bremse
Der eigentliche Test steht und fällt aber mit der Bremse. Serienmäßig ist diese quasi ohne jeden spürbaren Druckpunkt oder Widerstand. Lediglich die Rückholfeder erzeugt einen Hauch an Gegenkraft. Für Einsteiger womöglich okay, für ambitioniertes Bremsen aber völlig ungeeignet.
Zum Glück legt Thrustmaster aber den simplen Bremsen-Mod bei. Ein Gummizylinder, der sich hinter das Bremspedal schrauben lässt. Auf minimale Stufe gestellt fühlt sich die Bremse nun endlich straff und progressiv an – von leichtem Druck bis zur Vollbremsung.
Die 4 Gummi-Optionen erlauben die Anpassung der Kennlinie. Durch Verdrehen des Moduls lässt sich zudem der Bereich der Progressivität beeinflussen. Das Härteste ist mir persönlich aber etwas zu krass. Insgesamt eine sehr simple, aber effektive Lösung!
Gas
Das Gaspedal selbst bietet einen akzeptablen, mittelschweren Tritt. Allerdings flattert es bei heftigeren Lenkbewegungen teilweise etwas. Nicht dramatisch, aber doch spürbar und gewöhnungsbedürftig. Ansonsten gibt es aber nichts am Gaspedal auszusetzen.
Kompatibilität
Kommen wir zur Kompatibilität der T3PA Pedale mit verschiedener Hardware und Games:
Konsolen
Die Pedale sind kompatibel mit Lenkrädern von Thrustmaster selbst, speziell der T300/TX Serie. Am PC lassen sie sich einfach per USB anschließen, an der Konsole via Stecker an den Wheelbases. Mit Adaptern soll auch Betrieb an Fanatec und Logitech Produkten möglich sein.
Lenkräder
Getestet habe ich die T3PAs an meinem T300RS und war damit sehr zufrieden. Der Anschluss ging simpel von der Hand, keine Probleme. Laut Hersteller werden aber alle gängigen Thrustmaster Wheels unterstützt, also z.B. T150, T80, TS-XW und T-GT.
Leistung
Performancetechnisch konnten die günstigen Thrustmaster Pedale im Test natürlich nicht mit meinen sonstigen Clubsport V3 mithalten. Was Präzision und Realismus angeht, muss man hier Abstriche machen. Aber gemessen am Kampfpreis schlagen sich die T3PAs dafür richtig gut!
Präzision
Ohne aktivierten Bremsenmod habe ich selbst nach längerer Eingewöhnungszeit nur schwer eine saubere, konstante Verzögerung hinbekommen. Mal trat ich viel zu fest, dann wieder zu lasch. Erst die Gummiverstärkung half hier enorm weiter.
Zwar bleibt die Präzision begrenzter als bei LC-Pedalen, dank des progressiven Gefühls lassen sich aber recht gute Rundenzeiten einfahren. Auch zwischen Gasgeben und stark Abbremsen lassen sich hier ordentliche Zeiten erzielen.
Modulationsfähigkeit
Bei der Modulationsfähigkeit gibt es gewisse Einschränkungen. Ohne Gummimod müsst ihr zwischen 0 und 100 Prozent Verzögerung sehr grob abstufen. Das Flattern des Gaspedals trübt das Gesamtbild zusätzlich.
Mit aufgesetztem Mod lässt sich die Kennlinie dann aber viel feiner dosieren. Die 4 Härtestufen decken dabei ein breites Spektrum an persönlichen Vorlieben ab. Für gelegentlichen Rennsport sicher ausreichend!
Bremsen-Mod
Nochmal speziell zum Bremsenmod: Dieser erweist sich als sehr nützliches und simples Feature. Innerhalb weniger Minuten lässt er sich installieren, kalibrieren und in der Stärke anpassen. Das sorgt für spürbar mehr Performance und Spaß beim Bremsen. Klar, an eine hydraulische oder LC Bremse kommt das nicht ran, aber für diesen Preis unschlagbar!
Fazit
Zum Abschluss meines Erfahrungsberichts noch ein kompaktes Fazit zu den Thrustmaster T3PA Pedalen:
Für Einsteiger geeignet
In meinen Augen eignen sich die T3PA Pedale perfekt für Neueinsteiger in die Rennsimulation. Sie bieten einfache Bedienung gepaart mit gutem P/L Verhältnis. Der Bremsenmod erhöht zudem spürbar den Fahrspaß.
Für Fortgeschrittene eher ungeeignet
Ambitionierte Sim-Racer werden mit den T3PA auf Dauer vermutlich nicht glücklich. Weder Verarbeitung noch Präzision oder Modulationsfähigkeit können hier überzeugen. Wer schon Erfahrung mit Loadcells oder Hydraulik hat, greift besser tiefer in die Tasche.
FAQ
Welches Lenkrad kann ich mit den T3PA Pedalen kombinieren?
Die Pedalen sind mit allen gängigen Thrustmaster Wheels kompatibel, inklusive T150, T300RS, TS-XW etc.
Kann ich die Pedale an meiner Playstation nutzen?
Ja, am einfachsten per direktem Anschluss an ein kompatibles Thrustmaster Lenkrad. Alternativ mit separaten Adaptern.
Verbessert der Bremsenmod wirklich die Performance?
Absolut! Ohne Mod ist die Bremse praktisch ohne jede Gegenkraft. Erst die Gummiverstärkung sorgt für ein recht realistisches Bremsgefühl mit feiner Dosierbarkeit.
Kann ich die Pedal-Platten tauschen?
Die serienmäßigen Platten lassen sich gegen andere Thrustmaster- oder Drittanbieter-Platten mit entsprechender Lochung ersetzen. So sind viele Individualisierungen möglich.
Wie laut sind die Pedale beim Betrieb?
Die Mechanik gibt schon leichte Geräusche von sich. Bei der Kupplung ist dies recht vernehmbar, aber nicht extrem störend. Die anderen Pedale bleiben angenehm leise.