MOZA SR-P Pedals

Einführung

Als eingefleischter Sim-Racing-Enthusiast bin ich immer auf der Suche nach den besten Peripheriegeräten für mein Heimsetup. Die Moza SR-P Pedale haben seit ihrer Markteinführung für ordentlich Aufsehen in der Sim-Racing-Community gesorgt. Als Einstiegsoption mit Kraftmessdose (Load Cell) für die Bremse schienen sie das fehlende Bindeglied zwischen High-End und Einstiegssegment zu schließen. Ich habe die Pedale nun ausführlich getestet und möchte euch hier meine ungeschminkte Erfahrung schildern.

Was sind die Moza SR-P Pedale?

Die Moza SR-P Pedale sind ein Dreipedalset für PC-basierte Rennsimulationen. Das Herzstück bildet die Bremse mit Load Cell Sensor, die Kräfte bis 75 kg erfassen kann. Dank zweistufigem Bremssystem mit Dämpfung soll ein realistisches und konsistentes Bremsverhalten möglich sein.

Zielgruppe der Moza SR-P Pedale

Die Pedale richten sich an Sim-Racer, die in die Load Cell Welt einsteigen und dennoch ein solides, hochwertiges Produkt suchen. Mit einem Preis von rund 220€ positionieren sie sich im unteren Mittelklassebereich, deutlich günstiger als die hauseigenen High-End CR-P Pedale.

Vorteile:

  • Robuste Metallkonstruktion
  • Präzise Load Cell Bremse bis 75 kg Kraft
  • Stufenlose Einstellmöglichkeiten
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Nachteile:

  • Etwas eingeschränkte Feindosierung der Bremse
  • Baugleiche Kupplungs- und Gaspedale
  • Keine Konsolen-Kompatibilität

Aufbau und Design

Bereits beim Auspacken der SR-P Pedale wird die gediegene Verarbeitung klar. Eine nahezu vollständige Metallkonstruktion aus Stahl und Aluminium gibt den Pedalen ein äußerst wertiges Gehäuse.

Die Pedalfaceplates aus Aluminium fühlen sich hochwertig und griffig an. Mitgeliefert werden verschiedene Federn und Dämpfer, um die Pedalkräfte anzupassen. Hier zeigt sich ein kleiner Kritikpunkt: Die gelbe Feder ist die am wenigsten stramme der drei Federvarianten, entgegen der Logik der Farben. Das Medium-Dämpferelement ist die steifere der beiden Dämpfer-Optionen.

Das ergonomische Fußrastendesign hat mich voll überzeugt. Die Lochverteilung der Pedalaufnahme ermöglicht eine sehr flexible Positionierung der Pedale in Bezug auf Abstand und Höhe. So lässt sich für jeden Fahrer eine ideale Sitzposition finden.

Bei der Montage gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Während die Befestigung an der vorderen Aufnahme dank mitgelieferter Schrauben sehr einfach ist, wackeln die Pedale leicht hin und her, wenn man sie nur dort fixiert. Mit zusätzlichen Schrauben an der Rückseite wird das Wackeln vollständig unterbunden. Hier fehlen leider die passenden Muttern im Lieferumfang.

Die Kabel zwischen den Pedalen und der Anschlussbox im Gaspedal können sauber durch die Unterseiten der Pedale geführt werden, was für einen aufgeräumten Arbeitsplatz sorgt.

Leistung und Funktionen

Doch genug der äußeren Werte, konzentrieren wir uns auf die entscheidenden Faktoren: Leistung und Fahrgefühl! Hier können die Moza SR-P Pedale voll überzeugen.

Beginnen wir mit dem Gaspedal: Der Widerstand ist gerade richtig für präzises Dosieren, die Kennlinie lässt sich dank der Software individuell anpassen. Die S-Kurve für den Gaspedalinput erwies sich in meinen Tests als ideale Einstellung. Ebenfalls gelungen ist das lange Pedaldesign, welches eine flüssige Fußbewegung erlaubt.

Die Bremse ist zweifelsohne das Highlight. Im Vergleich zu günstigeren Potentiometer-Pedalen ist die Konsistenz dank Load Cell überragend. Das zweistufige System mit Feder und Dämpfungselement funktioniert gut: Zunächst lässt sich die Bremse dank der leichten Feder schön dosieren, bei stärkerer Belastung setzt dann der Dämpfer ein und sorgt für ordentlich Widerstand.

Hier gibt es jedoch auch einen kleinen Kritikpunkt: Bei maximaler Bremskraft setzt der Dämpfer etwas zu spät ein und die Endphase der Bremsung fühlt sich nicht ganz so gut an wie bei der Konkurrenz. Die Fanatec CSL Pedale fühlen sich in der Endanschlagsbremsung etwas direkter und robuster an.

Allerdings merkt man dies hauptsächlich beim professionelleren Fahren in Rennsimulationen wie iRacing oder Assetto Corsa Competizione. Für die meisten Gelegenheitssimracer mit aktiviertem ABS dürfte die Bremskonsistenz vollkommen ausreichend sein.

Zum Kupplungspedal gibt es nicht viel zu sagen, denn dieses ist baugleich zum Gaspedal ausgeführt. Zwar spart das sicherlich Kosten, allerdings gibt es keinen simulierten Kupplungsanpressdruck (Bite Point) wie bei einer echten Kupplung. Wer hauptsächlich Rennwagen ohne Handschaltung fährt, wird dies aber kaum stören.

Die Bedienung der Pit House Software von Moza ist intuitiv und übersichtlich. Hier lassen sich neben den Pedalkennlinien auch Einstellungen für die Kraftsensoren vornehmen. Sehr praktisch!

Installation und Kompatibilität

Dank der serienmäßigen USB-Anbindung der SR-P Pedale ist die Installation zum Glück kinderleicht. Einfach auspacken, Treiber installieren und schon kann es losgehen – Plug-and-Play wie es sein soll!

Die Pedale sind mit PCs aller Hersteller kombinierbar. Eine direkte Verbindung zu Moza-Lenkrädern oder Wheelbasen ist derzeit allerdings nicht möglich, die Pedale müssen für den Betrieb per USB an den Rechner angeschlossen werden.

Zumindest Moza-Fahrer haben so die Möglichkeit, Schritt für Schritt in das Ökosystem einzusteigen. Man muss nicht das ganze Setup auf einmal kaufen, sondern kann die Investition strecken.

Die Montage an gängigen Rennsimulator-Plattformen und -Cockpits ist vorbildlich gelöst. Dank unterschiedlicher Schraubpositionen findet man garantiert die optimale Einstellung. Einzig bei der Befestigung fehlen wie erwähnt die Muttern für die hinteren Aufnahmen.

Preis und Alternativen

Mit einer offiziellen unverbindlichen Preisempfehlung von 218,90 € zählen die Moza SR-P Pedale zum absoluten Einstiegssegment im Load Cell Bereich. Vergleicht man das Gesamtpaket aus Qualität, Features und Leistung sprechen wir hier von einem überragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Fanatec CSL Load Cell Pedale sind derzeit die härteste Konkurrenz in diesem Preissegment. Je nach Aktion und Zubehörpaket schwanken die Preise stark, tendenziell sind die CSL Pedale aber etwas günstiger zu haben.

Von Thrustmaster kommt mit den T-LCM Pedalen eine weitere Alternative. Diese bieten eine stärkere 100 kg Load Cell, die Verarbeitung und Optionen sind jedoch deutlich simpler.

Moza selbst hat mit den CR-P Pedalen eine teurere Premium-Option im Angebot. Für gehobene Ansprüche und den nächsten Entwicklungsschritt sind die CR-P Pedale sicherlich einen Blick wert.

Insgesamt erlauben die SR-P Pedale Sim-Racern mit kleinerem Budget den Einstieg in die Load Cell Welt. Die solide Qualität ebnet dann den Weg für künftige Upgrades innerhalb des Moza-Portfolios.

Fazit

Die Moza SR-P Pedale sind ein mehr als gelungener Einstieg in die gehobene Sim-Racing-Ausrüstung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hervorragend, die Qualität überzeugt auf ganzer Linie.

Die Load Cell Bremse ist das Highlight und taugt durchaus für semi-professionelles Fahren, ohne dabei zu viel Geld zu kosten. Lediglich bei der Feindosierung im Grenzbereich müssen die SR-P Pedale etwas Boden auf High-End-Modelle gut machen.

Dass keine Konsolen-Kompatibilität besteht, ist für mich persönlich kein Manko, da ich ohnehin überwiegend am PC sim-race. Rennfahrer, die nur auf der Couch zocken, werden eher zu anderen Produkten greifen müssen.

Ansonsten ist das gesamte Paket aus Verarbeitung, Ausstattung, Software und Zubehör überaus stimmig. Wer mit den günstigen Potentiometer-Pedalen unzufrieden ist, hier eine preiswerte, lohnenswerte Aufwertung bekommt, muss den SR-P Pedalen eine ganz klare Empfehlung aussprechen!

FAQ:

V: Lassen sich die Pedalabstände nachträglich ändern? A: Ja, dank der vielen Montagelöcher ist die Anpassung der Abstände zwischen den Pedalen problemlos möglich.

V: Brauche ich zwingend die Kupplungseinheit? A: Nein, Moza bietet die SR-P Pedale auch als 2-Pedal-Set ohne Kupplungspedal an. Nur wer Fahrzeuge mit Handschaltung fährt, benötigt die dritte Kupplung.

V: Kann ich die Pedale kabelfrei betreiben? A: Leider nein. Die Verbindung zum PC erfolgt zwingend über ein USB-Kabel. Eine kabellose Lösung gibt es nicht.

V: Wie fest sind die Pedale bei der Montage? A: Mit der vorderen und hinteren Verschraubung sind die Pedale absolut wackelfrei. Ohne hintere Fixierung neigen sie dazu, leicht zu wackeln.

V: Welche Federstärke ist ideal? A: Am angenehmsten fand ich den orangen, härtesten Federsatz in Kombination mit dem steifen Medium-Dämpfer. Hier muss man aber Vorlieben austesten.

MOZA SR-P Pedals