MOZA RS V2

Aus Sicht eines leidenschaftlichen Sim-Racing-Fans aus Deutschland möchte ich heute das neue Moza Racing RS V2 Lenkrad ausführlich unter die Lupe nehmen. Als Nachfolger des originalen RS-Lenkrads verspricht die V2-Version einige spannende Verbesserungen in puncto Materialien, Design und Funktionsumfang. Aber kann sie wirklich überzeugen? Lasst es uns herausfinden!

Zunächst die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile:

  • Hochwertiges Design aus Aluminium, Carbon und Leder
  • RGB-beleuchtete, programmierbare Tasten und Schaltwippen
  • Kabelloser und kabelgebundener Betrieb möglich
  • Zwei zusätzliche Kupplungspaddles für mehr Realismus
  • Ergonomisches und solides Lenkradlayout
  • Softwareoptionen zur Individualisierung

Nachteile:

  • Relativ hohes Gewicht von 1,1kg
  • Keine separaten Rev-Lichter, nur diffuser Lichtbalken
  • Billig wirkende Drehregler aus Kunststoff
  • (Noch) keine Konsolen-Kompatibilität, nur für PC

Überblick und Preis

Worum geht es bei dem RS V2 Lenkrad?

Das Moza Racing RS V2 Lenkrad ist der lang erwartete Nachfolger des originalen RS-Lenkrads aus dem Jahr 2021. Während das Vorgängermodell bereits eine solide Basis bot, hat Moza nun einige wichtige Verbesserungen vorgenommen. Es ist das aktuell premium-lenkrad im Moza-Produktportfolio für Simracer, die ein klassisches, rundliches Lenkrad bevorzugen.

Wie viel kostet das Moza Racing RS V2 Lenkrad?

In Sachen Preis hat Moza eine erfreuliche Überraschung parat: In den USA, Europa und Australien ist das RS V2 günstiger als das Vorgängermodell! Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei:

  • 469$ in den USA
  • 499€ in Europa
  • 449£ in Großbritannien
  • 689$ in Australien

Ein mehr als fairer Preis für ein hochwertiges Lenkrad in dieser Preisklasse. Vergleichbare Produkte von Fanatec oder Cube Controls kosten meist deutlich mehr.

Design und Verarbeitungsqualität

Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell

Schon auf den ersten Blick wird klar, dass Moza beim Design einige wichtige Schritte nach vorne gemacht hat. Die auffällige, runde Horn-Taste auf der Vorderseite ist verschwunden und wurde durch hochwertiges Carbon ersetzt. Auch die knalligen Akzentfarben der Tasten gehören der Vergangenheit an – stattdessen setzen nun elegant beleuchtete RGB-Tasten farbliche Akzente.

Die gelben Aufkleber für Kennzeichnungen wurden ebenfalls entfernt, was dem RS V2 einen sehr cleanen und erwachsenen Look verleiht. Die Schaltwippen sind kompakter und ergonomischer gestaltet. Lediglich die neuen Drehregler aus Hartkunststoff wirken im Vergleich etwas billiger als die aus Metall gefertigten des Vorgängers.

Hochwertiges Leder und Carbon-Materialien

In Sachen Materialien hat sich ebenfalls einiges getan: Großflächiges, gefrästes Carbon und gebürstetes Aluminium für den Rahmen verleihen dem Lenkrad eine unverkennbar hochwertige Optik und haptik. Der Lenkradkranz selbst ist aus weichem, aber griffigem Echtleder gefertigt – eine deutliche Steigerung gegenüber den Kunstleder-Optionen zuvor.

Die sauber verarbeiteten Nähte und die integrierten Griffmulden auf der Rückseite sorgen für einen bequemen und sicheren Halt während der Fahrt. Kleine gelbe Mittenpunkte auf der Oberseite erleichtern die Orientierung zusätzlich.

Kompaktes und elegantes Design

Insgesamt macht das Moza RS V2 dank der neuen Materialkombination und dem modernen, schnörkellosen Design einen ausgesprochen hochwertigen und erwachsenen Eindruck. Mit einem Gewicht von 1,1kg fühlt es sich angenehm solide, aber nicht übermäßig schwer an. Der fehlende abgeflachte Bereich macht es zudem optimal für Drift- und Rallye-Einsätze geeignet.

Funktionen und Ausstattung

RGB-beleuchtete Tasten und Schaltwippen

Eine der auffälligsten Neuerungen des RS V2 sind die RGB-beleuchteten Tasten und Schaltwippen. Insgesamt 10 Tasten auf der Vorderseite sowie die Schaltwippen und Kupplungspaddles am Lenkradkranz lassen sich individuell in 7 verschiedenen Farben beleuchten. Dies erleichtert nicht nur die Orientierung auf den ersten Blick, sondern erlaubt es auch, bestimmte Funktionstasten wie DRS, Overtak oder Boxeneinfahrt farblich zu kodieren.

So kann ich beispielsweise alle “Speed-Tasten” in Grün und Funktionen wie die Boxengasse-Geschwindigkeitsbegrenzung in Rot beleuchten. In der Hitze des Rennens finde ich mich so viel schneller und intuitiver zurecht.

Zweite Kupplungspaddles und Drehregler

Neben den Schaltwippen und RGB-Tasten gibt es noch weitere Bedienelemente: Zwei analoge Kupplungspaddles auf der Rückseite ermöglichen einen realistischen Zweikreis-Kupplungsvorgang für die perfekte Startphase. Darüber hinaus sind zwei Drehregler mit 20 Rastersegmenten sowie zwei drückbare Drehknöpfe verbaut.

Letztere lassen sich für Kameraschwenks oder als D-Pad in Menüs nutzen, die Regler eignen sich für Feineinstellungen und Mapping verschiedener Funktionen. Leider wirken die Drehregler aus Hartkunststoff etwas billig im Vergleich zur ansonsten hochwertigen Materialauswahl.

Drahtlose und kabelgebundene Kompatibilität

Das RS V2 bringt außerdem eine wichtige Neuerung für die Kompatibilität mit: Über den Quick Release ist es nicht nur kabellos mit allen aktuellen Moza-Basen kompatibel, sondern lässt sich auch per Kabel mit der günstigeren R5-Basis verbinden. Das Original-RS war noch nicht mit der R5 nutzbar.

Leider gibt es nach wie vor keine Konsolen-Unterstützung von Moza. Die Produkte sind aktuell reinen PC-Peripherie – vielleicht ändert sich das aber in Zukunft noch.

Leistung und Alltagstauglichkeit

Ergonomie und Bedienbarkeit

Mit einem Durchmesser von 325mm liegt das RS V2 im klassischen Bereich für runde Lenkräder. Die Positionierung sämtlicher Bedienelemente wie Tasten, Kupplung und Schaltwippen ist gut gelungen und leicht erreichbar. Lediglich die vorderen Drehregler erfordern, dass man die Hände vom Lenkradkranz nimmt.

Für Fahrer mit kleineren Händen könnte die Entfernung zu den Schaltwippen u.U. etwas zu groß sein, hier helfen aber die beiliegenden Alu-Abstandshalter weiter. Die vergleichsweise dicke Lenkradkante und die Griffmulden sorgen für einen sicheren Halt, lediglich die Naht des Leders kann bei längerem Fahren ohne Handschuhe etwas in die Handflächen drücken.

Ruhiges und präzises Schaltgefühl

Im Fahrbetrieb überzeugt das RS V2 auf ganzer Linie: Die Tasten und Wippen bieten ein tolles, knappes und hochwertiges Druckgefühl. Die Schaltwippen selbst sind etwas lauter als bei manch anderem Hersteller, aber dank der beigelegten Dämpfungspads lässt sich das Geräusch gut reduzieren.

So bleibt ein präzises, mechanisches und “teures” Schaltgefühl übrig, ohne dass Mitfahrer oder Discord-Freunde von den Schaltvorgängen gestört werden. Die Kupplungspaddles sind ebenfalls direkt und linear in ihrer Rückmeldung.

Softwareanpassungen und Personalisierung

Welche Beleuchtungsfarben man wählt und ab welchem Drehzahlpunkt die Rev-Leuchten aufleuchten, lässt sich in der Moza Software optimal an die persönlichen Vorlieben anpassen. Auch die Rasterung der Drehregler und die Funktion jedes Bedienelements ist hier frei zuweisbar.

Schade nur, dass der Status programmierter Tasten für Schaltfunktionen etc. nicht durch unterschiedliche Lichtcodes sichtbar ist. Hier müssen Simracer sich noch auf die korrekte Positionierung der Tasten verlassen.

Kompatibilität und Anschlussoptionen

Kompatibilität mit Moza Wheel Basen

In Sachen Kompatibilität macht das RS V2 Lenkrad dank kabellosem und kabelgebundenem Betrieb alles richtig. Es funktioniert mit allen aktuell von Moza angebotenen Wheel Basen wie der R9, R16 oder dem Einstiegsmodell R5. Lediglich auf den allerersten Basen von Moza wird es nicht nutzbar sein.

PC-Only ohne Konsolen-Unterstützung (noch)

Erfreulich ist, dass man dank des integrierten Kabels im Quick Release maximale Flexibilität hat und jederzeit zwischen Kabellos- und Kabelgebundenem-Betrieb wechseln kann. Leider ist Moza nach wie vor reiner PC-Peripherie-Hersteller.

Es gibt bislang keine Konsolen-Unterstützung, weder für die Playstation noch für Xbox. Wer also auf einer Konsole zockt, muss bis auf Weiteres auf Produkte anderer Hersteller zurückgreifen.

Fazit: Lohnt sich der Kauf?

Zusammengefasst ist das Moza Racing RS V2 ein absolut gelungenes Update des Vorgängermodells. Das elegante Design, die hochwertigen Materialien und die vielseitigen, individualisierbaren Funktionen machen es zu einem ausgezeichneten Lenkrad in dieser Preisklasse.

Die wenigen Abstriche wie die billig wirkenden Drehregler wiegen angesichts der Menge an Verbesserungen nicht allzu schwer. Der faire Preis von unter 500$ bzw. 500€ ist ebenfalls mehr als gerechtfertigt. Wer kein wildes Outlawfelgen-Design bevorzugt, sondern auf ein klassisches, aber hochqualitatives Rundlenkrad setzt, macht hier einen ausgezeichneten Griff.

Für mich als leidenschaftlichen Sim-Racing-Fan aus Deutschland ist das RS V2 von Moza definitiv einen Kauf wert!

MOZA RS V2